Brandschutz ist ein zentraler Bestandteil des Facility Managements und dient dem Schutz von Mitarbeitenden, Sachwerten und Betriebsabläufen
Ein effektives Brandschutzkonzept kombiniert bauliche, organisatorische und technische Maßnahmen mit regelmäßigen Schulungen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und im Ernstfall angemessen zu reagieren.
Ein umfassendes und aktualisiertes Brandschutzkonzept ist unverzichtbar für die Sicherheit eines Unternehmens. Die Kombination aus baulichen, organisatorischen und technischen Maßnahmen sowie regelmäßigen Schulungen und Übungen stellt sicher, dass im Ernstfall schnell und effektiv gehandelt wird, um Leben und Eigentum zu schützen.
Die schnelle und koordinierte Alarmierung ist entscheidend für die Schadensbegrenzung
Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Arbeitszeit
Während der normalen Arbeitszeit:
Alarmierung: Direkte Meldung an die Feuerwehr.
Einweisung: Mitarbeitende des FM-Service-Desks übernehmen die Einweisung der Einsatzkräfte.
Schlüsselübergabe: Erfolgt durch den Empfang.
Bedienung der Brandmeldeanlage: Verantwortlich ist das FM-Service-Desk-Team.
Außerhalb der normalen Arbeitszeit:
Alarmierung: Direkte Meldung an die Feuerwehr.
Einweisung und Schlüsselübergabe: Über das Bewachungspersonal.
Benachrichtigung: Information an den Bereitschaftsdienst Facility Management.
Bedienung der Brandmeldeanlage: Erfolgt durch das Bewachungspersonal.
Der bauliche Brandschutz umfasst alle bautechnischen Maßnahmen, die die Ausbreitung von Feuer verhindern oder begrenzen und die Rettung von Personen erleichtern
Ein durchdachter baulicher Brandschutz reduziert Risiken erheblich und gewährleistet den Schutz von Menschen und Eigentum.
Wichtige Maßnahmen:
Feuerfeste Baustoffe: Verwendung feuerhemmender Materialien für Konstruktionen und Innenausstattung gemäß DIN 4102 (Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen).
Brandschutztüren und Trennwände: Räumliche Abtrennung von Brandabschnitten zur Eindämmung des Feuers.
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen: Ableitung von Rauch und Hitze zur Unterstützung von Rettungs- und Löscharbeiten.
Brandmelde- und Löschanlagen: Früherkennung und Bekämpfung von Bränden durch automatische Systeme.
Fluchtwege: Planung und Beschilderung von Fluchtwegen nach DIN ISO 23601 (Sicherheitskennzeichnung).
Beschilderung: Klare Markierung von Notausgängen und Rettungswegen.
Der organisatorische Brandschutz ergänzt den baulichen durch präventive und reaktive Maßnahmen
Zentrale Elemente:
Brandschutzbeauftragter: Verantwortlich für die Koordination aller Brandschutzmaßnahmen.
Brandschutzordnung: Enthält Verhaltensregeln und Notfallmaßnahmen für alle Mitarbeitenden.
Schulungen: Regelmäßige Schulung im Umgang mit Feuerlöschern, Alarmplänen und Evakuierungsverfahren.
Alarmierung: Automatische Systeme zur direkten Benachrichtigung der Feuerwehr.
Evakuierungspläne: Erstellung und Übung von Evakuierungsszenarien, um im Ernstfall effiziente Räumungen zu gewährleisten.
Wartung: Regelmäßige Prüfung aller Brandschutzeinrichtungen, etwa nach DGUV Vorschrift 3.
Proaktive Maßnahmen:
Erstellung von Evakuierungsplänen.
Ausbildung von Brandschutzbeauftragten.
Bereitstellung von Ersatzräumlichkeiten für Mieter und deren Infrastruktur.
Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Maßnahmen.
Aktualität sicherstellen
Brandschutzpläne müssen regelmäßig überarbeitet werden, insbesondere nach baulichen Änderungen oder Vandalismus. Diese Pläne befinden sich idealerweise bei der Brandmeldezentrale und unterstützen die Feuerwehr durch detaillierte Informationen.
Informationsweitergabe
Ein geschulter Mitarbeitender stellt der Feuerwehr alle notwendigen Informationen bereit, wie etwa die Lage von Gefahrenpotenzialen im Gebäude.
Technische Ausstattung:
Brandmeldeanlagen: Automatische Erkennung und Meldung durch optische Rauchmelder, Maximal-Wärmemelder oder Differential-Wärmemelder.
Brandrauchentlüftungsanlagen: Halten Fluchtwege rauchfrei und erleichtern Rettungsarbeiten.
Sprinkleranlagen: Automatische Löschsysteme, die bei Temperaturanstieg aktiviert werden und die Brandausbreitung verhindern.
Ein Evakuierungsplan sollte folgende Punkte berücksichtigen:
Alarmierung der Personen: Klare Signale und Anweisungen zur Gebäuderäumung.
Zuweisung von Aufgaben: Identifikation von Evakuierungspersonal und deren Kennzeichnung.
Sammelplatz: Festlegung und Organisation geeigneter Sammelstellen.
Rückmeldungen: Sammlung und Weitergabe der Informationen über Evakuierte an die Feuerwehr.
Kommunikation: Sicherstellung einer effizienten Abstimmung zwischen Evakuierungspersonal.
Regelmäßiges Training
Einmal jährlich sollten Übungen durchgeführt werden, um die Reaktionsfähigkeit der Mitarbeitenden zu verbessern. Dabei sollten typische Schwächen wie Unsicherheit im Umgang mit Feuerlöschern oder das Auffinden von Sammelplätzen adressiert werden.